Gemeindliche Unterstützung für das Fest der Kulturen

Im Jahre 2017 hat zum ersten Mal in der Gemeinde Bönen das „Fest der Kulturen“ stattgefunden. Dies war ein großer Erfolg und ein deutliches Zeichen dafür, dass Bönen in diesen Zeiten der wachsenden Intoleranz  und Ausgrenzung eine weltoffene und tolerante Gemeinde ist und bleiben wird.

Im Anhang findet sich eine ausführliche Begründung der Projektleiterin, Frau Gerda Gnad, für den nun folgenden Antrag.

Die unterzeichnenden Fraktionen/Einzelmitglieder stellen gemeinsam den folgenden Antrag an den Rat der Gemeinde Bönen:

Der Rat der Gemeinde möge beschließen:

 „Die Verwaltung der Gemeinde Bönen wird beauftragt zu prüfen, inwiefern sie  Personalressourcen zur Verfügung stellen kann, um die Arbeit einer Steuergruppe aus Ehrenamtlichen zu koordinieren und zu moderieren. Diese Steuergruppe hat die Aufgabe zukünftig das „Fest der Kulturen“ vorzubereiten und durchzuführen.“

Begründung:

Politische Begründung

Der Kreis Unna hat sich in seinen Integrationsleitzielen (Kreistagsbeschluss vom 05. Juni 2007) die Integration und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte als Querschnittsaufgabe auf die Fahnen geschrieben.

In den Integrationsleitzielen wird  das friedliche Zusammenleben von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und der Aufnahmegesellschaft sowie eine gleichberechtigte Teilhabe aller BürgerInnen am gesellschaftlichen  System in verschiedenen Handlungsfeldern als Globalziel formuliert  (Vgl. KGST-Materialien Nr. 2/2006)

Im Handlungsfeld ‚Integrationsförderung’  soll das Ziel: Förderung von Regelangeboten und Projekten zur sozialen und kulturellen Integration u.a. durch  folgende Maßnahmen erreicht werden:

– gezielte Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung der gegenseitigen Akzeptanz
– Förderung des interkulturellen Dialogs
– Förderung demokratisch orientierter Migrantenorganisationen
– Förderung der interkulturellen Öffnung von Verwaltungen, kulturellen und sozialen Institutionen
– Beteiligung der interkulturellen Bürger/innen bei der Entwicklung von Integrationskonzepten

Bisheriger Verlauf des Projekts  Fest der Kulturen

Die Vorbereitung, Koordinierung und Durchführung des Fests der Kulturen am 19.11. 2017 wurde von September – November 2017 als privates Projekt von den drei Musiker*innen Gerda Gnad, Hartmut Hegewald und Anne Suermann innerhalb des KOMM-An-Projekts initiiert.

Ziel  dieses von Landesmitteln geförderten Projekts (KI Kreis Unna) war es, durch eine Begegnungsmöglichkeit zwischen Zugewanderten und der Aufnahmegesellschaft einen kleinen Beitrag zur sozialen Integration und zum inneren Frieden innerhalb der Gemeinde zu schaffen.

Durch die Schirmherrschaft des Bürgermeisters konnten weitere Sponsorengelder, Spenden und Sachspenden eingeworben werden, die die drei Privatveranstalter ansonsten sicher nicht bekommen hätten.

Es war von Anfang an das Bestreben der ehrenamtlichen Projektgruppe, eine niedrigschwellige Begegnung von Menschen verschiedener Ethnien und kultureller Herkunft bei der Vorbereitung und Durchführung des Projekts Fest der Kulturen in Bönen zu ermöglichen.

Durch eine gemeinsame (kostenlose) Festtafel mit internationalen Speisen und Getränken, durch kreative, künstlerische, musikalische und tänzerische Mitmachaktionen sowie durch ein lebendiges buntes Bühnenprogramm waren alle Besucher*innen angesprochen miteinander zu feiern.

Der Erfolg des Fests der Kulturen, das nicht nur bei  allen Beteiligten, sondern auch in der Presse auf große positive Resonanz stieß,  war nur durch die außerordentlich engagierte Unterstützung und Hilfe vieler verschiedener großer und kleiner Bönener Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte, Institutionen, Organisationen  in einem Netzwerk Fest der Kulturen  möglich.

Alle Teilnehmer*innen des Netzwerks haben sich in einer Nachbesprechung am 28.11.2017 dafür ausgesprochen, das Netzwerk Fest der Kulturen weiter tatkräftig zu unterstützen um in einer weiteren Neuauflage eines interkulturellen Begegnungsfests die soziale Integration in Bönen weiter zu fördern.

Die Projektleitung, die ich innerhalb der zweimonatigen Vorbereitung übernommen hatte, war jedoch so arbeitsintensiv, dass sie weit über das ehrenamtliche Engagement hinausging und in dieser Form nicht mehr von mir geleistet werden kann.

Eine Dokumentation der verschiedenen Projektschritte und Arbeitspakete sowie eine Endabrechnung liegen vor.

Für mich ist  daher eine gemeindliche Unterstützung des Projekts Fest der Kulturen und Netzwerk Fest der Kulturen ein wichtiger Beitrag zur kommunalen  Querschnittsaufgabe Integration.

gez. Gerda Gnad
Projektleiterin Fest der Kulturen 2017

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